Der Job Flechtwerkgestalter hieß früher Korbmacher
Dein Beruf ist echt tiefenentspannt und hat schon etwas meditatives. Außerdem gehört er zu den traditionsreichsten der Welt. Du stellst Möbel, Lampenschirme, Körbe, Ummantelungen für Karaffen und viele andere wunderbare Dinge aus Naturmaterialien oder Kunststoff her. Zu deinem Material zählen Binsen, Weide oder Rattan. Diese musst du zunächst einmal vorbereiten, damit sie biegsam werden. Dazu brauchst du eine spezielle Technik, mit denen du die Zweige schälst, spaltest, zurecht kürzt und schließlich im Wasserbad erweichst. Dann machst du dich an die Entwürfe und stellst zunächst den Holzrahmen her. Danach flechtest du entweder Gegenstände nach eigenen Vorstellungen oder im Auftrag deiner Kunden. Dazu brauchst du viel Geduld und eine gleichbleibende Qualität. Aber durch viel Übung wirst du ein richtiger Profi. Am Ende färbst oder beizt du die Möbel bzw. versiehst sie mit einer speziellen Schicht aus Lack, Wachs oder Öl, damit sie nicht leicht entzünden und den Witterungsbedingungen standhalten. Selbstverständlich gehören auch Reparaturarbeiten zu deinen Tätigkeiten. Beschäftigung findest du in Korbmöbelflechtereien. Die Arbeitszeiten Flechtwerkgestalter sind in der Regel werktags.

In der Ausbildung Flechtwerkgestalter kommen deine geschickten Hände zum Einsatz
Deine Lehre dauert drei Jahre und mit einem Hauptschulabschluss kannst du dich bewerben. Einen Ausbildungsplatz Flechtwerkgestalter findest du an der staatlichen Berufsfachschule für Flechtwerkgestaltung in Lichtenfels (Oberfranken). Es ist die einzige Fachschule für Korbflechterei in der Bundesrepublik. Dort erfährst du, wie du dein Material in die gewünschte Länge bringst und es optimal zum Flechten vorbereitest. Dein handwerkliches Geschick wird hier richtig ausgebaut. Du erlernst verschiedene Flechttechniken und dir wird beigebracht, wie du am Ende die Möbel und Flechtwerke dübelst, verleimst oder verschraubst. Ein bisschen rechnen musst du während deiner Ausbildung auch, denn du musst schließlich Längen- und Flächenberechnungen anstellen. Aber bald bist du richtiger Experte darin. Wenn du dich danach weiterbilden möchtest, dann kannst du dich zum Flechtwerkgestaltermeister oder Industriemeister Fachrichtung Holz prüfen lassen und eine eigene Werkstatt eröffnen.