Im Job Vergolder übst du ein seltenes Handwerk aus
Im Prinzip lässt sich fast alles vergolden: Inschriften, Gläser, Spiegel, Besteck, Kirchenkuppeln und -altäre, Papier, Leder, Kunstgegenstände und selbst Schokolade. Dazu brauchst du allerdings hauchdünne Goldplättchen, die du mit einem Spezialmesser zurechtschneidest und dann vorsichtig mit einem Pinsel auf die Oberfläche aufträgst. Den Untergrund bereitest du zunächst vor und versiehst ihn mit einer speziellen Klebstofflösung, der sogenannten Netze. Je nachdem, welche Oberflächen du vergoldest wirst, bedienst du dich entsprechender Techniken. Dazu zählen Öl-, Glanz- und Mattvergoldungen. Wenn du an Gebäuden arbeitest, solltest du schwindelfrei sein, denn du wirst auf einem Gerüst stehen und an Decken, auf Dächern sowie hoch an Wänden arbeiten. Auch in einer Werkstatt wirst du tätig sein, um zum Beispiel kunstvolle Rahmen für ein Gemälde zu vergolden. Beschäftigung findest du in Vergolder- und Restaurationswerkstätten. Die Arbeitszeiten Vergolder finden werktags statt.

In der Ausbildung Vergolder bekommst du einen Goldfinger
Deine Lehre dauert drei Jahre und mit dem Hauptschulabschluss kannst du dich bewerben. Du wirst abwechselnd die Berufsschule und das Ausbildungsunternehmen besuchen. Dir wird gezeigt, wie du Grundierungen anbringst und Metalluntergründe vorbereitest. Dazu gehört das Entfetten und Entrosten sowie das Auftragen eines Korrosionsschutzes. Zudem erfährst du, wie du Vergoldungen fachgerecht durchführst und lernst Zeichnungen und Pläne zu lesen sowie umzusetzen. Weiterhin wird dir sogar beigebracht, wie du gravierst und Schriften malst. Hier kannst du dich kreativ einbringen und deiner ästhetischen Ader freien Lauf lassen. Du erlernt den richtigen Umgang mit deinen Handwerksinstrumenten. Deine ständigen Begleiter sind nämlich Vergoldermesser, Spachtel und Pinsel. Schließlich darfst du schon in der Lehre kleinere Projekte übernehmen und etwa wertvolle Kunstobjekte restaurieren. Schau dich in deiner Nähe um. Dort findest du sicher einen Ausbildungsplatz Vergolder. Den schulischen Teil der Ausbildung kannst du bundesweit nur an der Fachschule für Farb- und Lacktechnik in München absolvieren. Wenn du dich danach weiterbilden möchtest, kannst du den Meister anschließen oder dich zum Techniker der Fachrichtung Baudenkmalpflege und Altbauerneuerung beziehungsweise der Fachrichtung Farb- und Lacktechnik fortbilden. Mit dem Abi steht dir außerdem ein Studium, etwa der Konservierung und Restaurierung, offen.