Im Job Dirigent brauchst du „starke“ Arme

Es sieht so einfach aus und es scheint, als würde man als Dirigent für ein paar bizarre Bewegungen mit den Armen in der Luft einen Haufen Geld bekommen. Nur wenige wissen, wie viel Arbeit eigentlich dahinter steckt. Ganze Passagen müssen auswendig gelernt werden, jede Pause und jede Note der einzelnen Instrumente im Gedächtnis sitzen. Es soll sogar Dirigenten geben, welche die komplexen Werke aus dem Effeff aufsagen können, ohne nachzusehen. Zum Dirigieren brauchst du deine Hände, ein hochleistungsfähiges Gehirn und einen Taktstock. Mit diesem gestikulierst du den Musikern die entsprechende Anleitung und verleihst so dem Gesamtstück einen unverwechselbaren Klang. Damit das Werk nicht anfangs langsam und später schneller wird, musst du dabei für gleichbleibendes Tempo sorgen. Das ist eine große Herausforderung, denn du hast keine Hilfsmittel, nur dein Rhythmusgefühl, dein Gehör und dein Talent. Arbeiten kannst du in Opern- und Schauspielhäusern, bei einem Symphonie- oder Rundfunkorchester, bei Ballettgruppen, Kapellen und Chören oder in Musikvereinen, an Musikhochschulen und -akademien sowie bei Theater- bzw. Konzertveranstaltern. Die Arbeitszeiten Dirigent sind flexibel, da die Konzerte in den Abendstunden und am Wochenende und die Proben meist morgens stattfinden. 

Die Ausbildung Dirigent ist sehr begehrt

Deine Ausbildung dauert einige Jahre, da ein abgeschlossenes grundständiges Studium an einer Musikhochschule im Bereich Dirigieren bzw. Chorleitung vorausgesetzt wird. Du wirst in Schlagtechnik, Repertoireaneignung, Tonsatz, Gehörbildung, Musikgeschichte, Stimm- sowie Instrumentalkunde unterrichtet und erhältst Klavier- bzw. Instrumentalstunden. Voraussetzung ist, dass du bereits mindestens ein Instrument spielen kannst. Meister kannst du natürlich nur werden, wenn du viel Erfahrung und Übung mitbringst. Beginnen wirst du als Korrepetitor an Opernhäusern, wo du mit den Sängern Stücke einstudierst. Nachdem du dann eine Assistentenstelle bei einem renommierten Dirigenten angenommen hast, wo du Vorbereitungs- und Probearbeiten übernimmst, kannst du auf eine Anstellung an einem Opernhaus oder bei einem Orchester hoffen. Weiterbilden kannst du dich durch ein weiterführendes Studium in den Bereichen Chorleitung, Musikpädagogik oder Musikwissenschaft. Um an einer Uni dozieren zu können, musst du promovieren und habilitieren, also den Doktortitel erlangen und danach die Prüfung zum Professor ablegen. Schau dich nach einem Ausbildungsplatz Dirigent an einer Hochschule in deiner Nähe um.