Im Job Geigenbauer spielst du zuerst die Geige
Deine Berufsbezeichnung verrät dir bereits, was du herstellst. Doch es sind nicht nur Geigen, die du baust. Auch Streichinstrumente, wie Bratschen, Violoncelli oder Kontrabässe fertigst du in präziser Handarbeit aus edlen Hölzern. Dazu erstellst du zunächst eine Zeichnung, anhand derer du die Maße und Konturen des zukünftigen Klangkörpers auf das Holz überträgst. Dein Werk besteht aus vielen Instrumententeilen. Diese sägst du vorsichtig aus deinem Werkstoff und so entstehen der Boden, die Decke, Schnecke und der Hals des Streichinstrumentes. Dann fallen in der Werkstatt die Hobelspäne, wenn du die Einzelteile bearbeitest und schleifst. Schließlich leimst du sie zusammen und trägst am Ende den Lack auf. Wusstest du, dass dieser ebenfalls Einfluss auf den Klang des Instrumentes hat? Bei diesem Beruf handelt es sich um ein Präzisionshandwerk, bei dem jeder Handgriff sitzen muss. Ist der Korpus fertig, besaitest du ihn und stimmst die Töne ab. Endlich kannst du dem Instrument Leben einhauchen, wenn du zum ersten Mal darauf spielst und die Luft von sanften Klängen erfüllt wird. Du bist ebenso für Reparaturen zuständig und fertigst Streichinstrumente nach den Wünschen deiner Kunden. Beschäftigung findest du in Geigenbauunternehmen und in Reparaturwerkstätten. Die Arbeitszeiten Geigenbauer sind werktags.

Die Ausbildung Geigenbauer ist nichts für Grobmotoriker
Deine Lehre dauert drei bis dreieinhalb Jahre, findet dual statt und mit dem Hauptschulabschluss kannst du dich bewerben. Es werden allerdings pro Jahr nur wenige Azubis aufgenommen, da ein Ausbildungsplatz Geigenbauer lediglich an zwei Schulen angeboten wird. Zum einen kannst du die Lehre an der Staatlichen Musikinstrumentenbauschule Mittenwald in Bayern und zum anderen am beruflichen Schulzentrum Vogtland in Klingenthal aufnehmen. Dafür musst du allerdings eine Eignungsprüfung ablegen. Hierzu gehört ein Vorspiel auf einem Streichinstrument, ein Allgemeinwissens- und ein Mathetest sowie das Anfertigen von Zeichnungen. Kein Wunder, denn du wirst es mit millimetergenauer Arbeit zu tun haben. In der Lehre wirst du deine Fingerfertigkeit ausprägen, denn filigrane Arbeiten gehören zu deinen Tätigkeiten. Du wirst in Physik, Chemie und Mathematik unterrichtet, lernst verschiedene Hölzer kennen, erfährst, wie du Lackgemische herstellst und die Geige nachbearbeitest, damit sie perfekt klingt. Deswegen ist ein super Gehör extrem wichtig. Du wirst deinen Job nach der Ausbildung lieben! Nach der Berufsabschlussprüfung kannst du dich zum Geigenbaumeister weiterbilden und dann, nach der Ausbilderprüfung, anderen Lehrlingen dein Handwerk beibringen.