Im Job Textillaborant machst du Stoffe nicht nur bunt, sondern widerstandsfähig

Wenn Textilien hergestellt werden, bist du der Experte, der den Produktionsprozess überwacht. Du schaust, dass beim Verweben der Zwirne keine Fehler entstehen. Das Gewebe und die Fasern untersuchst du anschließend auf Wasser- bzw. Luftdurchlässigkeit, Elastizität sowie Widerstandsfähigkeit. Du kontrollierst also, ob ein Stoff beansprucht werden kann und nicht gleich, wie dein T-Shirt nach dem zweiten Mal Anziehen, einreißt. Dafür stehen dir moderne Prüfgeräte zur Verfügung. Um die Qualität zu untersuchen, nimmst du Stichproben während der Produktion und schaust nach, ob Unregelmäßigkeiten vorliegen oder alles seinen Gang geht. Das machst du natürlich, wie deine Berufsbezeichnung verspricht, in einem Labor, in welchem du die Ergebnisse anschließend dokumentierst und auswertest. Wenn es zu Reklamationen kommt, etwa eine wasserdichte Jacke, nicht hält, was sie verspricht, dann bist du ebenfalls für die Begutachtung zuständig und suchst die Ursache für den Qualitätsmangel. Außerdem bist du an der Erforschung innovativer Fasern und Gewebearten beteiligt. Beschäftigung findest du in der Textil- und Bekleidungsindustrie, in Forschungsinstituten,  Werkstoffprüflabors, der Chemiefaser- und Chemieindustrie, aber ebenfalls in der Automobil- und Luftfahrtindustrie. Da die Maschinen in den Industriewerkhallen Tag und Nacht arbeiten, finden die Arbeitszeiten Textillaborant im Schichtdienst statt.

Nach der Ausbildung Textillaborant reißen deine T-Shirts nicht mehr

Deine Lehre dauert 3,5 Jahre und mit dem Realschulabschluss kannst du dich bewerben. Du erfährst, wie du Reibwerte und Reißfestigkeit von Garnen und Geweben feststellst. Dafür lernst du die mechanischen und elektronischen Messgeräte kennen. Dir wird gezeigt, wie du  physikalische und chemische Versuchsreihen durchführst, um Materialveränderungen festzustellen. Zudem lernst du die Computerprogramme kennen, mit denen du die Ergebnisse dokumentierst und auswertest. Weiterhin wird dir beigebracht, wie du feststellen kannst, ob eine Reklamation berechtigt ist, indem du die richtigen Schlüsse aus den Messwertergebnissen ziehst. Du wirst dich mit deinen Lieblingsfächern Chemie, Physik und Mathematik auseinandersetzen, doch ebenso steht Englisch auf dem Lehrplan. Wenn du dich weiterbilden möchtest, hast du die Möglichkeit dich zum Techniker Fachrichtung Textiltechnik oder zum Industriemeister zu qualifizieren. Außerdem steht dir offen, ein Studium Textil- und Bekleidungstechnik zu absolvieren, falls du Abitur hast. Einen Ausbildungsplatz Textillaborant findest du bestimmt in deiner Nähe.